Schlaf-Mythen: Acht Mythen rundum den Schlaf

Schlafen gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Rund ein Drittel verbringen wir durchschnittlich mit Schlafen. Unsere Gesundheit steht in unmittelbarer Verbindung mit dem Schlaf. Dieser ist also entscheidend wichtig, und wird daher auch immer wieder diskutiert.

Wieviel Stunden Schlaf sind wirklich gesund? Braucht es einen Mittagsschlaf? Kann verpasster Schlaf nachgeholt werden? Können kühle Temperaturen diesen fördern? So viele Fragen und Mythen rundum den Schlaf gibt es, die wir hier einmal klären möchten. Hier sind acht Schlafmythen, die wir einmal für Euch checken:

Immer zur gleichen Zeit zu Bett gehen

Wird der Wecker für den nächsten Arbeitstag gestellt und so der natürliche Rhythmus gegebenfalls gestört, da der natürliche Schlaf normalerweise noch etwas länger gedauert hätte, ist dies natürlich nicht so schön beim Aufwachen und Aufstehen. Aber es ist erst einmal nicht schädlich. Problematischer wird erst, wenn versucht wird den Schlaf-Wach-Rhythmus ständig zu verändern bzw. zu beeinflussen. 

Heißt beispielsweise extra früher hinlegen, um ausreichend Schlaf zu bekommen. Doch wenn der Körper einfach noch nicht bereit für den Schlaf ist, endet dies in einem hin und her wälzen. Oder an freien Tagen auch den Wecker stellen. Damit das Aufstehen immer zur gleichen Zeit geschieht. Dies macht auch nur bedingt Sinn. Denn wenn der natürliche Biorhythmus oder Schlafbedarf nicht eingehalten wird, kann auch ein Einschlafen immer zur gleichen Zeit nicht helfen. Vielmehr zeigt uns unser Körper, was dieser braucht.

Kühle Temperaturen fördern den Schlaf

Die Temperatur für den besten Schlaf ist sehr individuell und so allgemein gar nicht zu definieren. Richtig ist, dass die Umgebung bzw. die Schlafhygiene den Schlaf beeinflussen kann. Und während der verschiedenen Schlafphasen verändert sich auch die Körpertemperatur. Aber hier immer regulieren zu wollen, ist gar nicht gut. 

Was wohl viele bei Müdigkeit kennen, sie frieren. Diese natürliche Abkühlung vor dem Schlaf ist notwendig für einen gesunden Schlafrhythmus bzw. um erholsam in den Schlaf zu finden. Temperaturen um die 15 bis 19 Grad im Schlafzimmer gelten daher als empfehlenswert. Doch kann dies in der Praxis nicht für jeden passen. So können Decken, Kissen, Schlafanzug oder Socken entsprechend passend dazu genommen werden. Denn am Ende zählt eins, der gesunde und erholsame Schlaf und nicht die Schlafmythen.

Einschlafen vor Mitternacht

Jede Nacht durchlaufen wir verschiedene Schlafzyklen und Schlafphasen. Wann diese stattfinden, ist dabei nicht immer ausschlaggebend. Viel mehr ist aber wichtig, dass lange und ungestört geschlafen werden kann, um dann in die so wichtigen Tiefschlafphasen zu gelangen. Vielfach ist immer wieder zu lesen, dass der Schlaf vor Mitternacht so wichtig sei, da hier die Regeneration stattfindet. 

Dies stimmt nur so lang, wie eben die optimale Schlafdauer und Ruhe eingehalten werden kann. Vor Mitternacht zu Bett gehen, aber unruhig oder zu kurz schlafen, verhindert diese so wichtige Regenerationsphase. Damit kann gesagt werden, dass dieser Schlafmythos nicht immer stimmt. Vielmehr sollte auf die Einhaltung von Ruhe und Länge (ca. 6 bis 8 Stunden) geachtet werden, so dass der Schlaf-Wach-Rhythmus optimal unterstützt wird.

Mittagsschlaf bei Schlafstörungen

Wer dauerhaft zu kurz schläft, bringt wichtige Prozesse im Körper aus dem Gleichgewicht und schadet der Gesundheit. Der Fokus sollte daher auf einen gesunden Schlaf in der Nacht gelegt werden. Wer dies auf natürliche Weise nicht schafft, kann mit pflanzlichen Präparaten aus der Passionsblume, wie beispielsweise Lioran centra, unbedenklich schlaffördernd unterstützen.

Wer tagsüber zu müde ist, um konzentriert zu arbeiten, kann mit einem kleinen Powernap unterstützen. Die Dauer ist aber zeitlich auf wenige Minuten beschränkt. Ein Mittagsschlaf hingegen ist nicht zu empfehlen. Da dies den Schlafdruck am Abend noch weiter verringern und den natürlichen Biorhythmus noch weiter negativ belasten würde. 

Dies bedeutet, auch wenn Schlafstörungen bzw. Schlafmangel vorliegen, sollte nicht auf den Mittagsschlaf gesetzt werden. Vielmehr können Bewegung oder kleine Sport – Einheiten helfen, müde zu werden und nicht der Schlafmythos.

Sinkender Schlafbedarf mit dem Alter

Dieser Schlafmythos stimmt tatsächlich nicht. Denn der Schlafbedarf liegt im Durchschnitt bei 6-8 Stunden, dies gilt auch für die ältere Zielgruppe. So sinkt nicht der Schlafbedarf. Doch oftmals kommen mit dem Alter Schlafstörungen hinzu, die die Schlafdauer negativ beeinflussen können. Gründe dafür können Erkrankungen oder Belastungen im Alltag sein.

Fernsehen fördert den Schlaf

Viele schlafen gern mit den Geräuschen aus dem Fernsehen ein. Gerade Menschen mit Einschlafproblemen nutzen diese Variante. Doch auch wenn die Geräusche gegebenenfalls beim Einschlafen helfen, können genau diese die Schlafphasen und Schlafzyklen stören. So wird der Schlaf oberflächlicher und weniger erholsam. Irgendwann kommt dann der Wechsel von Wohnzimmer zu Schlafzimmer mit einem Aufwachen und erneutem Einschlafen hinzu, was ebenso wenig schlaffördernd ist. Damit trifft auch dieser von unseren acht Schlafmythen nicht unbedingt zu.

Langschläfer sind fauler

Morgens den Wecker nochmals ausschalten und noch ein paar Minuten weiterschlafen. Viele betätigen die Sleep – Taste am Morgen auch gern öfter. Mit Faulheit hat dies zumeist wenig zu tun. Vielmehr ist der individuelle Biorhythmus verantwortlich. Da Hormone und Licht maßgeblich die innere Uhr beeinflussen, können Langschläfer selbst gar nichts dafür. 

Denn nicht immer steht diese innere Uhr im Einklang mit den Arbeitszeiten. Doch mit ein paar Tricks und mit Einhalten der sogenannten Schlafhygiene lässt sich dies positiv beeinflussen. Doch definitiv lässt sich dieser Mythos der Schlafmythen so entkräften.

Wer schnarcht schläft gut

Menschen, welche schnarchen, schlafen nicht unbedingt schlecht. Doch dies hängt auch mit der Lautstärke des Schnarchens zusammen. Wer mehrfach in der Nacht vom eigenen Schnarchen wach wird und so die Tiefschlafphase nicht durchläuft oder diese gestört wird, wird nicht unbedingt erholt und munter aufstehen.

Dies gilt auch für Menschen, die an Schlafapnoe leiden. Betroffene leiden dabei oftmals an Schlafstörungen, bedingt durch Atemstillstände und einhergehenden Sauerstoffmangel. Für diese Gruppen gilt dieser Schlafmythos folglich auch nicht zu.

Hat der Artikel über Schlafmythen gefallen? Weitere Themen und Tipps zum Thema gesundes Schlafen gibt es in unserem Magazin auf lioran.de

Bildquelle: juniart & contrastwerkstatt/stock.adobe.com

Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Dr. Christian Zimmermann
Weitere Beiträge

Dr. Christian Zimmermann, geboren 1974, ist Apotheker (Uni Freiburg) mit Promotion im Bereich der klinischen Pharmakologie (Uni Basel). Seine beruflichen Stationen führten ihn über die Niederlande (Postdoc am Krebsinstitut Amsterdam) und einem Pharmaunternehmen in der Schweiz zu Cesra Arzneimittel. Seit 10 Jahren leitet er hier die medizinisch-wissenschaftliche Abteilung. Er ist für die Arzneimittelsicherheit und für die wissenschaftliche Forschung im Unternehmen verantwortlich. Eines seiner Spezialgebiete ist außerdem das Pharmarecht (Uni Marburg).