Gut schlafen bei hohem oder niedrigem Blutdruck

Wer schläft gern auf der Seite oder auf dem Bauch? Und wer kann auf dem Rücken überhaupt nicht schlafen? Die beliebteste Schlafseite ist sehr individuell. Jeder wählt zumeist instinktiv die Seite, bei der sie oder er sich am wohlsten und ruhigsten fühlt. 

Ausnahmen bilden zumeist Patienten mit Erkrankungen. Denn diese müssen manchmal auf die beliebte Schlafseite verzichten, zum Wohle der Gesundheit. Gut schlafen bei hohem oder niedrigem Blutdruck, hierauf gucken wir in den folgenden Zeilen mal genauer.

Niedriger oder hoher Blutdruck, was sind die Symptome?

Schwindelgefühl, Kreislaufprobleme, blasse Haut oder kalte Füße sind oftmals Hinweise für einen niedrigen Blutdruck. Wird die Schlafseite gewechselt, kann es dabei zu Schwindel kommen. Gerade bei älteren Menschen wirkt sich dies auch auf das Aufstehen aus. Blutdruckwerte unter 105 mmHg gelten als niedriger Blutdruck. Dabei wird das Gehirn geringer versorgt, und es kann folglich u.a. zu Kreislaufproblemen oder auch Seh- und Bewusstseinsstörungen kommen.

Doch Sehstörungen und Schwindel können auch bei zu hohem Blutdruck (Hypertonie) auftreten, daher sind diese Symptome nicht immer sofort eindeutig zuzuweisen. Kommen noch Ohrensausen oder ein erhöhter Puls hinzu, können dies aber sehr wohl Hinweise auf Bluthochdruck sein. Genaue Erkenntnisse gibt es durch eine Abklärung beim Arzt, die immer zu empfehlen ist.

Der Einfluss der Schlafseite auf den Blutdruck

Wenn geklärt ist, welche Art von Blutdruckproblemen vorliegen, kann auch die richtige Schlafseite helfend eingesetzt werden. Bekannt ist, dass die gewählte Schlafseite den Blutdruck nach oben oder nach unten verändern kann. Betroffene legen sich zumeist instinktiv auf die Seite, die am wenigsten belastet.

Nochmals kurz zur Erläuterung, wer gut schläft, wird im Schlaf gar nicht merken, wie der Blutdruck sich ganz natürlich senkt. Nach dem Einschlafen und in der Tiefschlafphase sinken Herzschlag und Blutdruck. Findet hingegen kein ruhiger und tiefer Schlaf statt, kommt es u.a. zur Ausschüttung von Stresshormonen und der Blutzuckerstoffwechsel wird gestört. Folgender Schlafmangel kann zu Bluthochdruck führen. Bei Einschlaf- oder Durchschlafstörungen steigt das Risiko zudem für dauerhaften Bluthochdruck.

Wie bekannt ist, bringt das Schlafen auf der linken Seite aufgrund der Position der Organe in unserem Körper Vor- und Nachteile. So ist beispielsweise der Magen linksseitig unter der Speiseröhre gelagert, ebenso die Bauchspeicheldrüse. Bei der linken Schlafseite muss sich folglich der Körper weniger anstrengen die Körperfunktionen aufrecht zu halten. Hingegen auf der rechten Schlafseite muss das Herz entgegen der Schwerkraft das Blut nach oben pumpen. 

Doch dagegenhält, dass die linke Schlafseite auch das Blut bei seinem Fluss in den linken Vorhof etwas behindern kann, da das Eigengewicht auf diese Seite lastet. Das Herz muss sich daher etwas stärker anstrengen als in Rechtslage. Für einen gesunden Menschen bedeutet dies keinerlei Probleme. Doch für herzkranke Menschen ist die Lage schon anders. Hier kann die gesteigerte Herzleistung in der linken Schlafseite sehr wohl problematisch werden. Denn in der Seitenlage kommt es zu stärkerem Rückstrom von Blut aus den Beinen im Liegen.

Die Belastung oder Entlastung durch die Schlafseite ist daher sehr individuell und kann nicht unbedingt pauschal beantwortet werden.

Wie geht gutes Schlafen bei Blutdruckproblemen?

Bei Bluthochdruck (Hypertonie) ist es daher oftmals aber schon eine Erleichterung, wenn auf der rechten Seite geschlafen wird. Dies gilt auch bei generellen Problemen mit Schlafstörungen. Wer gern zum Fenster oder mit Blick auf die Tür schläft, hier hat wohl jeder seine lieb gewonnenen Schlafgewohnheiten, kann mit einem Wechsel der Bettseite, oftmals an den Gewohnheiten festhalten und dabei gesünder schlafen.

Die Studie „Studies des „Journal of Clinical Gastroenterology“ (Quelle: https://journals.lww.com/ajg/abstract/2022/02000/associations_between_sleep_position_and_nocturnal.28.aspx) bestätigt die linke Schlafseite als gesünder. Verdauungsprobleme oder Sodbrennen können so oftmals gelindert werden, da beispielsweise der Transport von Abfallprodukten vom Dünn- zum Dickdarm auf der linken Seite vereinfacht wird.

Bei Tendenz zu niedrigem Blutdruck kann sich dies wiederum anders verhalten. Doch niemand schläft durchgängig auf der Einschlafseite. Wir wechseln die Schlafseite mehrfach in der Nacht und der Körper sucht sich instinktiv die angenehmste Seite. Patienten können mit mechanischen Hilfsmitteln unterstützen, um ein Seitenwechsel vermeiden. Dies gilt übrigens auch für Schwangere. Das Seitenschläferkissen, u.a. zur Einhaltung der empfohlenen Schlafseite, ist wohl das bekannteste Hilfsmittel.

Probleme mit Stress?

Wer chronisch unter Druck ist, lebt riskant. Denn Stress ist ein wesentlicher Risikofaktor für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie etwa Bluthochdruck. Lioran kann hierbei beruhigend wirken und so indirekt dem Risiko für Bluthochdruck vorbeugen.

Die Inhaltsstoffe der Passionsblume fördern dabei das Durchschlafen, und lassen den Körper zur Ruhe kommen. Und wer Probleme mit dem Einschlafen hat, auch hier kann die Passionsblume die innere Unruhe bzw. Nerven beruhigen und Schwierigkeiten beim Einschlafen reduzieren.

Hat das Thema: Gut schlafen bei hohem oder niedrigem Blutdruck, gefallen? Weitere Artikel rund um den Schlaf und Gesundheit gibt es in unserem Magazin von Lioran.

 

Bildquelle: masyastadnikova /stock.adobe.com

Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Dr. Christian Zimmermann
Weitere Beiträge

Dr. Christian Zimmermann, geboren 1974, ist Apotheker (Uni Freiburg) mit Promotion im Bereich der klinischen Pharmakologie (Uni Basel). Seine beruflichen Stationen führten ihn über die Niederlande (Postdoc am Krebsinstitut Amsterdam) und einem Pharmaunternehmen in der Schweiz zu Cesra Arzneimittel. Seit 10 Jahren leitet er hier die medizinisch-wissenschaftliche Abteilung. Er ist für die Arzneimittelsicherheit und für die wissenschaftliche Forschung im Unternehmen verantwortlich. Eines seiner Spezialgebiete ist außerdem das Pharmarecht (Uni Marburg).